Warum gibt es kurze und lange Fasnachtszeiten?

Warum gibt es kurze und lange Fasnachtszeiten?

Der Beginn der Fasnacht ist im gesamten schwäbisch-alemannischen Raum am Obersten – also am letzten Tag der zwölf Raunächte. Der Oberste ist der 6. Januar. Ein fester Termin. Anders am Ende der Fasnacht, am Aschermittwoch. Aschermittwoch ist jedoch kein fester Tag im Kalender, sondern beweglich. Daraus schließt, bei einem festen Anfang und einem beweglichen Ende, dauert die Fasnacht in verschiedenen Jahren verschieden lang.

So weit so gut, das weiß eigentlich noch jeder – aber warum?

Um dies klären zu können muss man sich ein wenig mit der Kirche auskennen.
Die vorösterliche Fastenzeit beginnt seit Jahrhunderten am Mittwoch vor Sonntag Invocavit (das ist der Sonntag sechs Wochen vor Ostern), also am Aschermittwoch.
Ostern aber ist der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn.
Die kürzeste denkbare Fasnacht dauert somit 28 Tage, wenn nämlich der erste Vollmond nach Frühlingsanfang auf den 22. März und dieser 22. März auf einen Samstag fällt – dann ist Ostern am 23. März. Entsprechend früh liegt dann der Aschermittwoch – nämlich am 4. Februar.

Die längste denkbare Fasnacht dauert 63 Tage, wenn der erste Frühlingsvollmond auf den 18. April fällt und dieser Tag ein Montag ist, dann fällt Ostern auf den 24. April. Entsprechend spät liegt hierbei der Aschermittwoch – am 10. März.

 

GLOMBIGER 1984

Somit ergeben sich in den nächsten Jahren für den Aschermittwoch folgende Daten:

  • 01. Mrz. 2017
  • 14. Feb. 2018
  • 06. Mrz. 2019
  • 26. Feb. 2020
  • 17. Feb. 2021
  • 02. Mrz. 2022
  • 22. Feb. 2023
  • 14. Feb. 2024
  • 05. Mrz. 2025

So, ich hoffe ihr seid jetzt etwas schlauer und habt gelernt, warum die Fasnet nicht jedes Jahr gleich lang ist. Darum genießt die Zeit die euch gegeben ist und erfreuet euch daran.

Dieter Meißner

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